Yukon
Watson Lake erwartet seine Besucher mit dem bekannten Schilder-Wald, wo viele Weltenbummler ihre Schilder aufhängen.
Inmitten des kleinen Ortes führt eine Abzweigung weg vom Alaska-Highway (1) hin zum Robert Campbell Highway (4), einer teilweise anspruchsvollen Gravel-Road, die nach Carmacks führt. Nach 350 km und wieder einigen schönen Begegnungen mit Schwarzbären haben wir uns dann vom Campbell Highway verabschiedet und sind noch eine Stufe abenteuerlicher geworden. Wir sind auf die Canol Road (6) links abgebogen, eine teilweise sehr schmale und schwierige Dreckstrasse, die im Winter gesperrt ist und für welche wir dringend 4x4 empfehlen würden. Die zwei traumhaften Übernachtungsplätze und eine Begegnung mit einem Luchs, der unbekümmert neben unserem Auto vorbeispazierte, haben uns aber für die Strapazen entschädigt und dank immer wieder sonnigem Wetter haben wir auch diese Herausforderung gut gemeistert.
Diese Variante war für uns ein lohnenswerter Umweg und nach 200 km waren wir wieder auf dem Alaska-Highway und kurz danach in Whitehorse angekommen.
Von den 38'000 Einwohnern, welche in ganz Yukon auf einer Fläche von 482'442 km2 leben (beinahe 12x so gross wie Schweiz), haben sich rund dreiviertel in der Provinzhauptstadt Whitehorse niedergelassen. Es sind dort auch alle wichtigen Services verfügbar. So haben wir uns nach Whitehorse via DHL ein Paket mit neuen Türschlössern schicken lassen, Wäsche und unser Auto gewaschen, sind mit unserem Hund Gioia zum Tierarzt gegangen und haben einige weitere Overlanderlander getroffen. Die vielen Menschen und deshalb auch der viele Abfall ziehen auch viele Bären an, die dann leider dem Förster zum Opfer fallen. Alleine im Jahr 2017 60 Braunbären. Nur wenige Kilometer ausserhalb Whitehorse übernachteten wir wieder romantisch am schönen Fish Lake, wo wir die Weisskopfadler beim Jagen beobachten konnten.
Der Klondike Highway (2) führte uns von Whitehorse zu der Goldgräberstadt Dawson City, welche noch heute aussieht, als sei die Zeit vor hundert Jahren stehen geblieben. Westernsaloons mit Schwing-Türen, Cancan Shows und die Dampfschiffe auf dem Yukon Fluss bieten eine einmalige Atmosphäre. Leicht ausserhalb der Stadt mussten wir zuerst unser Auto vom Ausflug auf den Dempster Highway (siehe separater Blog) dringend waschen, bevor wir für die nächsten zwei Tage die Stadt ein wenig genossen.
Dawson City ist auch die letzte Stadt vor Alaska, welches über den Top-Of-The-World-Highway mit seiner spektakulären Aussicht erreicht wird. Zwei kleine Grenzhäuschen und eine riesige Karibou-Herde hiessen uns nach kurzer Fahrt in Alaska, dem 49. Staat der USA freundlich willkommen.
Die unberührte Natur, weinig Massentourismus, die Weite und das Wildlife-Erlebnis machten für uns den Yukon besonders reizvoll. Bis dahin unser Naturhighlight in Kanada.